Neues zum Thema Film


Längst ist das Thema Film zu einer wichtigen und zum Teil auch eigenständigen Schiene vieler Verlage geworden, und so nimmt sich die Zahl der Neuerscheinung hier wie sonst so groß aus, daß es schwer ist, den Überblick zu bewahren. Das Schöne daran ist freilich, daß sich in einer solch breiten Palette auch viel Gutes finden läßt. Hier unsere Funde im frühen Frühjahr.

Eine der erfreulichsten Neuerscheinungen der letzten Monate kommt von der edition text + kritik - das Drehbuch nämlich zu Robert Wienes Das Cabinet des Dr. Caligari, das eingerahmt wird von einer Reihe begleitender Texte und einer Menge Hintergrundmaterialien. Außerdem gibt es einige Abbildungen - Skizzen zum Film, Plakate und Briefe. 32,50 DM sind zwar nicht gerade billig für das 158 Seiten starke Paperback, aber wem wirklich etwas an Film liegt, der wird den von Helga Belach und Hans-Michael Bock herausgegebenen Band haben wollen.

Schreiten wir in der Zeit etwas voran, kommen wir zu zwei der ganz großen Schauspielerinnen Hollywoods - bei Econ liegt jetzt die Autobiografie Lauren Bacalls unter dem Titel Die Rollen meines Lebens vor, in der sie nicht nur von jenen sondern auch von Bogart und vielen Kollegen erzählt, und bei Heyne gibt es eine großformatige, oppulent ausgestatte Bildbiographie Katharine Hepburns, für die Ronald Bergan verantwortlich zeichnet. Die Bilder, die von guten - und von Bernd Rullkötter souverän übertragenen - Texten begleitet werden, zeichnen sich vor allem durch ihre Vielfalt aus, wobei die Schnappschüsse während Dreharbeiten vielleichten am faszinierendsten sind.

Eine weitere interessante Biografie ist im Knaur Taschenbuchverlag erschienen - Jack's Life, die Biografie Jack Nicholsons von Patrick McGilligan. Bei einem 18-!-seitigen Personenregister und insgesamt 640 Seiten ist schwerlich vorstellbar, daß es auf absehbare Zeit ein wichtigeres Werk über Nicholson geben wird.

Regelmäßig erscheinen Taschenbücher zum Thema Film in der Heyne Filmbibliothek. Das absolute Highlight der letzten Monate war dort Sabine Reichels Buch Bad Girls über die Heldinnen des Film noir, das definitiv ein Muß-ich-haben-Buch ist. Bemerkenswert darüberhinaus erscheint uns der sorgfältig edierte Band über Klaus Maria Brandauer von Heiko R. Blum und Sigrid Schmitt, sowie ein Lexikon, das sich nicht dem Film sondern dem Fernsehen zuwendet - das Lexikon der Kultserien von Christian Haderer und Wolfgang Bachschwöll - von A wie Addams Family bis Z wie Die Zwei sind wirklich alle alle Serien, die in Frage kommen dabei. Diese werden in kleinen Texten vorgestellt, die wiederum ergänzt werden durch unsterbliche Zitate und Szenen und etliche Hintergrundinformationen, die in vielen Fällen nur sehr schwer andersweitig zugänglich sind.